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Sonntag, 8. Januar 2017

IM Kahane schlägt erneut zu: Jetzt auch selektive Zensur bei YouTube!



14 Tage hat es gedauert, nun aber hat auch YouTube durchgegriffen und ein Exempel statuiert. Von Ingmar Blessing, 8. Januar 2017


Die Regeln bei YouTube erlaubten bislang fast alles. Wer sich die Mühe macht, der kann auf dem Videoportal alles finden, was das Herz begehrt. Von belanglosem bis hin zu hochpolitischem und teilweise gewaltverherrlichendem. Von kommunistischer Propaganda und Gulagverharmlosung, über Antisemitismus, als käme er vom Führer höchstselbst, bis hin zum neuesten Rekrutierungsvideo des Islamischen Staates gibt es so gut wie alles. Wer will, der kann bei YouTube sogar Menschen beim sterben zusehen.

Ausdrucksfreiheit bei YouTube wurde im Unterschied zu Facebook groß geschrieben. Bis jetzt.



Nun hat es aber das von mir untertitelte und hochgeladene Weihnachtsvideo von SyeTen auch bei YouTube erwischt, nachdem es bereits bei Facebook Bekanntschaft mit der spontanen Zensurschere machte. Angeblich verletzt es die "Community-Richtlinien" von YouTube, bzw. jemand störte sich am Video und meldete es bei der Zensurstasi, worauf diese dann - nachdem sich in zwei Wochen mehrere tausend Personen nicht daran gestört haben - den Löschknopf gedrückt haben.

Neben der oben abgebildeten Meldung bekam ich noch eine nette E-Mail, in der mir das mit den Regeln der Plattform näher erklärt wurden (selbstverständlich war die E-Mail auf Englisch, offenbar hatte die Frau Kahane noch keine Zeit, eine deutsche Formatvorlage zu erstellen). Hier ein übersetzter Auszug daraus:

"Wie Sie vermutlich wissen steht in unseren Community Richtlinien, welche Inhalte wir bei YouTube erlauben - und welche wir nicht erlauben. Ihr Video 'Auch die Religion des Friedens wünscht eine frohe Weihnacht' wurde markiert, worauf wir es überprüft haben. Nach dieser Prüfung entschieden wir, dass es unsere Richtlinien verletzt. Wir haben es daher von YouTube entfernt und Ihr Konto mit einem Community Richtlinienmalus versehen, bzw. mit einer temporären Strafe.

Inhaltliche Restriktionen für Videos

Enthält ein Video gewalttätige oder grafische Inhalte, die in einer schockierenden, sensationsgeilen oder respektlosen Art und Weise veröffentlicht wurden, dann ist es weniger wahrscheinlich, dass wir es bei YouTube erlauben. Wir erlauben auch keine Inhalte, die zu Hass aufstacheln sollen, oder zu gefährlichen Aktivitäten verführen. Wir bewerten die Inhalte auf einer Fallbasis und machen nur wenige Ausnahmen für angemessene Kontexte, wenn sie eindeutig im Zusammenhang mit Bildung, Dokumentation, Kunst oder Wissenschaft stehen."

Aha, gut. Wie auch im Fall der Sperrung bei Facebook wäre das ganze halbwegs nachvollziehbar (wobei Facebook offen irrational handelte und sich daran nicht störte), wenn eine konsistente Zensurpolitik betrieben würde und kein selektives Herauspicken politisch und/oder geschmacklicher Äußerungen, die den gesinnungsethisch motivierten Zensoren nicht gefallen.

Denn nicht nur bei Facebook ist eine Kopie des Videos noch immer zu finden, sondern auch bei YouTube lässt das Original des Weihnachtsvideos noch immer auf dem Kanal von SyeTen noch ansehen.Und das, obwohl ich das Video (vor knapp zwei Tagen schon) gemeldet habe:

Eine Kopie dieses Videos wurde vom Kanal von Ingmar Blessing gelöscht, weil es nicht den Community Richtlinien entsprach. Daher ist es nur folgerichtig, wenn auch das Original von SyeTen gelöscht wird und er/sie eine Verwarnung erhält.


Das Video aber ist noch da. Hier scheint sich wieder zu bestätigen, dass deutsche Zensoren keine Zugriffsrechte auf im Ausland eingestellte Inhalte der Plattformen haben. Zumindest lässt sich sagen, dass die Plattformbetreiber ein bei weitem dickes Fell haben, als ihnen die deutschen Doppelplusgutmenschen in den hiesigen Zensuranstalten zugestehen wollen.

Pressefreiheitsindex: Warum ist Deutschland grün eingefärbt?

Offenbar muss starker politischer Druck ausgeübt werden, um eine solch rabiate Zensurkultur installieren zu können. Unsere Elite meint es nicht gut mit uns. Sie hält uns für unberechenbar und geht aktiv gegen grundgesetzlich verankerte Freiheiten vor.

Das Argument, wonach YouTube, Facebook und Konsorten Privatunternehmen seien zählt in diesem Fall nicht. Denn es handelt sich bei diesen Plattformen nicht nur um sehr große, quasi Grundleistungsanbieter, sondern wie man am Beispiel des Weihnachtsvideos auch sehen kann, schränken diese ihre Dienstleistungpalette nur in Deutschland ein. Sie selbst haben kein Interesse an Zensur, vielmehr wird diese ihnen mit politischem Druck aufgezwungen.

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis man auf ungenehme im Ausland hochgeladene Inhalte nur noch mit Proxy zugreifen kann. Vielleicht wird es etwas mit "im Ausland erstellte Hassvideos von Islamterroristen" sein, die als Begründung für diese allgemeine Zensurmassnahme vorgeschoben werden, um deutsche Nutzer von kritischen Inhalten fernzuhalten. Sollte es so weit kommen, dann entspräche Deutschlands Internet jedenfalls 1:1 jenen in Kuba, dem Iran oder China.

Die Einstufung Deutschlands als ein Land mit "guter Lage" für die Presse, im Sinne der weitgehenden Abwesenheit politischer Restriktionen bei Publikationen ist mit dieser selektiven Zensurzange nicht mehr gerechtfertigt.

Und der Widerstand gegen diese Entwicklung ist nicht nur gerechtfertigt, er ist unser aller Recht und letztlich unsere Pflicht.








PS: Weil es so unschön war, hier noch einmal das fragliche Video in voller Länge (ohne Untertitel). Vielen Dank an der Stelle an SyeTen für das erstellen und nachträglich: Frohe Weihnachten!


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